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Was ist ein Park?

Wie die Idee Park mit der Zeit evolvierte

Seit dem Ursprung der Zivilisation hat der Mensch verschiedene Gebiete zu verschiedenen Zwecken bestimmt. Vom ursprünglichen Konzept des „Ortes zur Götterverehrung“ hat sich der Begriff „Park“ über die Jahrhunderte hinweg weiterentwickelt.

Der heilige Park
Die magische und religiöse Funktion bestimmter Gebiete ist ein Merkmal der Prähistorie. Beispiele dafür sind aber auch in den Gemeinschaften zu finden, die von der Jagd lebten. Zum Beispiel war der Berg Atoja für die Aymara heilig, und die Black Hills waren es für die Dakota. Auch das Reservat Icyia in Rwanda war ein spiritueller Schatz. Jedes Jahr fand dort die heilige Jagd eines Elefanten statt. Ayers Rock war für die Pitjanfiatara ebenso Kultobjekt wie Yankuntjatara Luritja. Dieses Gebiet ist heute ein von australischen Ureinwohnern verwalteter Nationalpark.

Der Park als Jagdreserve
Der mittelalterliche Park ist vor Allem eine Jagdreserve. Die Jagd galt als edle Kunst, abgesehen davon, das zur Versorgung der Menschen, besonders der Männer, nützlich war. Über Jahrhunderte hinweg blieben die Jagdreserven den Adligen bestimmt. Beispiele dafür sind der Wald von Fontainebleau in der Umgebung von Paris, der Wald von Sherwood in der Umgebung von Nottingham, der Wald della Fontana bei Mantua, der Wald Carrega in Parma sowie die savoyischen Jagdreserven im Piemont und im Aostatal oder der Wald Bielowièzka in Polen.
Diese Gebiete wurden später in Naturparks oder Reservate umgewandelt.
Das Reservat von Fontainebleau wurde 1853 gegründet. Die Wälder Montecalvo, San Vito, Carditello und Demanio di Calvi wurden am 23. Dezember 1826 vom Königreich Sizilien als “Schutzgebiete” bezeichnet. Zusammen mit dem Reservat Hot Springs in Arkansas, das 1832 gegründet wurde, sind diese Orte die ersten Schutzgebiete der Welt.

Der Nationalpark
In Nordamerika entwickelte sich eine ökologische Bewegung. Sie setzte sich das Ziel, die Naturdenkmäler zu schützen. Dies führte zur Geburt des Begriffs „Umweltschutz“, d.h. die Erhaltung der Gebiete von ästhetischem, geologischem, historischem, archäologischem, naturwissenschaftlichem und landschaftlichem Interesse. Bald waren auch die ersten Nationalparks geboren. In den USA wurde 1872 der Yellowstone National Park als erster moderner Park der Geschichte gegründet.
Die landwirtschaftliche Nutzung von besonders grossen Gebieten zu vermeiden, Naturschätze der Öffentlichkeit zugänglich zumachen und die naturwissenschaftliche Forschung auf diesen Gebieten zu fördern waren die Motivationen für die Entstehung der Parks im 20. Jahrhundert. Ausnahmen sind der Nationalpark Engadin (Schweiz, 1914), der zu Forschungszwecken gegründet wurde, und Kredovaja Pad (Russland, 1916), der ökologische Forschungszwecke hatte.

Der Park des Menschen im Gleichgewicht mit der Natur
Das Konzept von Park als intakter Ort in spärlich bevölkerten Ländern mit weitläufig wilden Gebieten stösst sich mit der, überwiegend europäischen, Realität dicht bevölkerter und oftmals privater Territorien. So kam die Ansicht auf, man könne traditionelle Aktivitäten mit der Erhaltung von Naturgebieten verbinden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Idee von Park als rein naturalistisches und landschaftliches Schutzgebiet erweitert. Man begriff: Die Erhaltung der Natur kann durchaus mit der umweltverträglichen Nutzung eines Territoriums einher gehen. Technische und wirtschaftliche Faktoren kamen zu ästhetischen, kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Konzepten hinzu. in den Schutzgebieten wurden nun auch die menschlichen Tätigkeiten geschützt. So entstand der multifunktionelle Park. Das UIPN (Union International pour la Protection de la Nature, seit 1956 UICN -Union International pour la Conservation de la Nature) wurde zur Förderung dieser Multifunktionalität gegründet. In Zusammenarbeit mit der UNESCO, im Rahmen des Projekts "Man and the Biosphere" und "Biosphärenreservate" wird das UICN weitere Klarheit über Bezeichnungen und Funktionen der Schutzgebiete schaffen.