Der Nationalpark des Lukanischen Apennins hat nicht nur atemberaubende Landschaftsschönheiten zu bieten: die endlosen Wälder, die majestätischen Berge, als Kulisse des Flusses Agri und seines wunderschönen Tals, sind das Herzstück der heutigen Basilikata. Sie sind aber auch Schauplatz einer tausendjährigen Geschichte gewesen, deren Duft noch zwischen den Ruinen von Grumentum, der bedeutendsten römischen Stadt der antiken Lucania und einer der am besten erhaltenen römischen Stätten Italiens, wahrzunehmen ist.
Aber die Geschichte dieser Landschaft beginnt lange vor der Ankunft der Römer. Wir befinden uns in Magna Grecia, mehr oder weniger auf halbem Weg zwischen Poseidonia-Paestum und Metaponto, und die Kontakte zwischen den lokalen Zivilisationen, den Enotri, und den an den tyrrhenischen und ionischen Küsten angesiedelten Kolonien der Magna Grecia sind durch die zahlreichen archäologischen Funde eindeutig dokumentiert. Ab dem 5. Jh. hat die Ethnie der Lucani, ein Volk oskisch-samnitischer Abstammung, langsam die Oberhand in dem Gebiet gewonnen, das folglich von neuen Siedlungsformen besetzt wird: emblematisch sind die bedeutenden Stätten Torre di Satriano und Serra Lustrante di Armento.