Der älteste Park der Apenninen hat eine wesentliche Rolle zur Erhaltung einiger der wichtigsten Tierarten Italiens gespielt: Der Marsikanische Braunbär, die Abruzzengämse und der Wolf. Zu einem Drittel ist der Park mit Buchenwäldern bedeckt, welche eine der größten ständigen Ausdehnungen des ganzen Apennins darstellen. Die Wälder sind reich an sehr alten Exemplaren, welche die Anwesenheit von Tierarten wie der Lilford-Specht ermöglichen. Die Wiederansiedlung des Hirsches und des Rehs, sowie die Rückkehr des Wildschweines ermöglichten, zusammen mit den großen Fleischfressern, die ursprüngliche Nahrungskette wieder zu bilden.
Über den Buchenwäldern beherbergen die Steinansammlungen Formationen von Bergkiefern, welche sehr selten im Apennin sind, und viele Arten, die typisch für diese extreme Gebiete sind: Oft geht es um Relikte aus der Eiszeit oder endemische und örtliche Arten.
Der Erfolg des Nationalparks Abruzzen, Latium und Molise liegt auch in der Tatsache, dass die Erhaltung der natürlichen Umwelt mit der sozioökonomischen Entwicklung der örtlichen Gemeinschaften verbunden wird.
Die zahlreichen Besucherzentren, die Wildtier-Zonen, die Wanderwege und die weiteren anwesenden Infrastrukturen zur Nutzung des Parks haben die Revitalisierung kleiner historischer Dörfer von hohem Wert ermöglicht.
Die Berge des Parks sind von einer verschiedenartigen und interessanten Landschaft charakterisiert, wo sich die rundlichen Gipfel - typisch im Apennin - mit steilen Abhängen abwechseln, welche ein typisches alpinen Aussehen haben. Die zentrale Zone des Parks ist vom Fluss Sangro durchquert, dem viele Wildbäche zufließen. In die äußere Zone fließen die Flüsse Giovenco, Melfa, Volturno und weitere ab.
Wegen des karstigen Phänomens, fließt oft das Wasser unter die Erde und bildet Grundwasseraustritte, manchmal auch außerhalb des Parkgebiets.
Innerhalb des Parks sind nur zwei Seen anwesend: Der künstliche See von Barrea ist durch den Fluss Sangro ernährt, und der Fluss Vivo ist von natürlichem Ursprung. Das Letztere liegt in einer Landsenke von tektonischem Ursprung, die sich auf einer Höhe von 1.600 Meter über dem Meeresspiegel befindet. Weil der See sowohl durch die eigenen Quellen, als auch durch die Schmelze des Schnees ernährt wird, ändert sich die Größe des Sees je nach der Jahreszeit. Das Parkgebiet wurde in der Vergangenheit von eiskalten und karstigen Phänomenen geformt, welche heute von der Anwesenheit der Kare im oberen Teil der Täler, von den Moränen, den Felsen, den Grotten, den Rissen und den Dolinen bewiesen werden. Die Felsen des Parks sind meistens kalkhaltig. In die Zone der Camosciara findet man den Dolomitstein, nämlich eine Art Stein, welche wasserdicht ist und das Wasser auf die Oberfläche fließen lässt, so dass pittoreske Wasserläufe und Pfütze entstehen.
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Die Fauna des Parks bietet Beispiele von außergewöhnlichem Wert an, mit Tierarten, welche von selbst die Anwesenheit des Schutzgebiets rechtfertigen könnte.
Nach Jahren von Intoleranzen und Verfolgungen ist heute die Fauna völlig geschützt, dank der Bildungs- und Schutzarbeit der Parkverwaltung in den letzten Jahren. Für die Besucher ist es nicht einfach, die Tiere zu sichten, weil sie meistens fliehend, ausweichend und vorsichtig sind, wahrscheinlich wegen der schlechten Erfahrung mit Menschen.
Jedoch, in einigen Jahreszeiten und unter besonderen Umständen (Ruhe, Stille und Respekt vor der Umwelt) ist es möglich, sogar die aufsehenerregendsten und darstellendsten Tiere des Parks zu beobachten, darunter die Abruzzengämse, der Marsikanische Braunbär, der Wolf, der Hirsch und der Königsadler.
Heute beherbergt der Park eine reiche Vielfalt von Tieren, welche früher ein viel ausgedehntes Gebiet im Apennin besetzten: 60 Arten Säugetiere, 300 Vögel, 40 Reptilien, Amphibien und Fische, und zahlreiche Arten Insekten, welche wichtige Endemiten umfassen.
Die Flora des Parks ist so reich und interessant, dass sie schon immer einen Forschungsgegenstand ist.
Insgesamt ist es möglich, ungefähr 2.000 höhere Pflanzenarten aufzulisten, ohne die Moose, die Flechten, die Algen und die Pilze zu berücksichtigen.
Unter den Blumenarten sticht die Schwertlilie (Iris Marsica) hervor, ein Endemit, welches nur in einige Ortschaften wächst, und zwischen Mai und Juni blüht.
Es gibt auch zahlreiche und bunte Orchideen, darunter stellt der Gelbe Frauenschuh (Cypripedium calceolus) die schönste, größte und seltenste Orchidee, die zwischen Mai und Juni in den verstecktesten Ecken blüht.
Eine weitere Seltenheit ist von der Schwarzkiefer (Pinus Nigra) von Villetta Barrea dargestellt, eine Reliktart aus dem Känozoikum: Es geht um eine exklusive Pflanzenart des Parks, welche sich nur in einigen Zonen der Gebiete namens Camosciara und Val Fondillo befinden. Unter den spontanen Koniferen finden wir auch die Bergkiefer (Pinus Mugo), ein Relikt aus der Eiszeit, welches den Strich zwischen dem Buchenwald und der Prärie besitzt, meistens im Gebiet von Camosciara.
Eine weitere Besonderheit ist von einer kleinen Gruppe von Hänge-Birken (Betula pendula) dargestellt, in einer Ortschaft von Barrea namens Coppo Oscuro. Es geht um eine Reliktart, welche typisch der Eiszeit und des Quartärs ist, und die kalte Vegetation bezeugt, die früher im Apennin vorherrschend war.
Doch ist die vorherrschende Landschaft des Parks von den Buchenwäldern dargestellt: Der wissenschaftliche Name dieser Pflanzenart ist Fagus sylvatica, und er erinnert an den spontanen Ursprung dieser Pflanzenart auf den Bergen Italiens, in den Apenninen, wo die Buchen schon vor etwa zehn Jahrhunderten anwesend waren. Die Buche ist der üblichste Baum des Parks, und im Allgemeinen wächst sie auf einer Höhe von 900 bis 1.800 Meter.
Die Buchenwälder besetzen mehr als 60% der ganzen Oberfläche de Parks, und sie beitragen dazu, eine reiche an Farben Landschaft zu errichten, welche je nach der Jahreszeit ändern.
Die Gestalt und die Größe der Buchen ändern je nach der Höhe, dem Alter und den Bedingungen von Fruchtbarkeit des Bodens. Die reichliche organische Auflage des Buchenwalds spielt eine wichtige Rolle als Wärmeregler: Im Sommer erhält sie den Boden feucht, um die Trocknung zu vermeiden, während im Winter schützt sie den Boden vor dem Frost. Außerdem, durch die von Insekten und Mikroorganismen verursachte Zersetzung, trägt die Auflage dazu bei, den Boden mit Humus zu bereichern. Von den Zweigen der Buchen hängen viele Büschel von Flechten der Gattung Usnea (Usnea florida), typisch im Apennin.
Es gibt unterschiedliche Art Buchen: Untersetzte und jahrhundertealte Exemplare, mit Baumkronen, die wie Kerzenhalter aussehen, oder hohe und wie große Kerzen aufrechte Bäume.
Wenn diese Bäume sprechen könnten, würden sie lange und strukturierte Geschichten erzählen, die die menschlichen unangenehmen Aktivitäten, mit vernunftwidrigen Fällen und Abholzungen als Protagonisten haben würden.
Die schwierigste Zeit für dieser Wälder war das sogenannte Wirtschaftswunder, als das industrielle Fällen die Übermacht hatte. Wegen der Anwendung neuerer Werkzeuge und Technologien, erlitten die Wälder eine gefährliche Zerstörung, welche keinen Vorteil für die örtlichen Bevölkerungen und für die Forstkultur darstellte.
Zwischen 1957 und 1967 wurden mehr als 650.000 Hochstämme gefällt. Von 1969, infolge von der Reorganisation der Körperschaft, sind alle Arten industrielles Fällens verboten worden, so dass eine echte Waldspekulation unterbunden wurde.
Nach Jahren von blinder Ausnutzung werden jetzt die Wälder des Parks säuberlich bewahrt, um sie zu ihrer ursprünglichen Struktur, wenn möglich, wieder zu bringen, und sowohl die Fauna - die ihre natürliche Gebiet wieder bekommt - als auch der Mensch - der die natürlichen Schönheiten wieder genießen kann - zu unterstützen.
Jenseits der Grenze der Wälder findet man den Alpen-Wacholder (Juniperus communis nana) und Reliktarten wie die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) und die Echte Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi), die die alte Anwesenheit einer oberen Schicht von Vegetation und Koniferen beweisen.
Die höhen Prärien - die zusammen mit Wiesen und Lichtungen mehr als 30% der Oberfläche besetzen - sind typisch des oberen Teils der Berge, und sie wachsen auf einer Höhe von 1.900 - 2.000 m. Hier besteht die Vegetation meistens aus unterschiedlichen Süßgräsern und Sauergrasgewächsen, und in der wärmen Jahreszeit auch aus dem gelben Enzian und vielen anderen Pflanzenarten: Enzianen, Primeln, Alpenveilchen, Windröschen, Lilien, Orchideen, Steinbrechgewächse, Hahnenfußgewächse, Waldmeister, Ragwurzen, Nieswurzen, Lebermoose.
Besonders auffällig sind die Feuerlilie (Lilium bulbiferum croceum), typisch in den sonnigen und trockenen Abhängen, der Türkenbund (Lilium martagon), der in den ziemlich spärlichen Buchenwälder wächst, die Balkanische Akelei (Aquilegia ottonis), reichlich in den Weiden und in den unbebauten Länder, die Gentiana dinarica und die marsikanische Schwertlilie.
Die bekanntesten Blume des Parks ist zweifellos der Gelbe Frauenschuh (Cypripedium calceolus), eine gelbe und schwarze Orchidee, welche sich im Herzen des Reservats befindet, und eine Reliktart der vergangenen Zeiten ist. Diese Pflanze, die auch in die Alpinen Ortschaften wächst, riskiert das Aussterben wegen ungezogener Touristen, welche diese Pflanzen pflücken: Es ist deshalb notwendig, sie angemessen zu schützen.
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