Zugang: In Pian Falcina (Mis See) in La Stua, auf der Provinzstraße, mit kurzen Abstechern in die umliegenden Zonen (Val Brenton, Val Soffia)
Ein großes Quertal
Das enge Val del Mis bildet einen tiefen Canyon zwischen glatten, steilen Felswänden. Es ist ein sehr antikes Transversaltal, das die gesamte Gruppe der Belluneser Dolomiten (quer) durchschneidet. Deshalb kann man hier alle geologischen Hauptformationen beobachten, von Scaglia rossa (am Taleingang) bis zum Hauptdolomit. Wie es bei antiken Tälern oft der Fall ist, handelt es sich um ein sehr komplexes landschaftliches System, zu dessen morphologischer Entwicklung Gletscher, Wasserläufe, Verwitterungsprozesse (Bergrutsche und Erosion) und Verkarstungen beigetragen haben. Die Modellierung durch den antiken Mis-Gletscher während der letzten Eiszeit erkennt man am U-förmigen Querprofil (relativ breiter Talboden und ziemlich steile Flanken). Besonders beeindruckend ist das Segment zwischen Gena bassa und Titele ("Canal del Mis"), das sich wie eine Schlucht im subhorizontalen Gesteinsschichten des Hauptdolomits (fluviale Karstschlucht) präsentiert. An den Seitenwänden erkennt man eine Sequenz von engen/tiefen Seitentälern und Einschnitten, und man sieht ganz klar, dass einige davon entlang wichtiger Verwerfungen verlaufen (Val Falcina, Val Brenton, Val Soffia). Bei kurzen Abstechern nach links und rechts kann man sehr interessante und wirklich beeindruckende Mikroambiente entdecken: