Das Wattenmeer zwischen Den Helder in den Niederlanden und dem dänischen Esbjerg ist die größte zusammenhängende Wattlandschaft der Welt und eines der letzten Gebiete in Europa, in der Natur sich noch weitgehend vom Menschen unbeeinflusst entwickeln kann. Damit dies so bleibt, erklärten die deutschen Küstenländer es zum Nationalpark: 1985 das schleswig-holsteinische Wattenmeer, 1986 das niedersächsische und 1990 das hamburgische Wattenmeer. Das schleswig-holsteinische Wattenmeer liegt vor der Nordseeküste Schleswig-Holsteins zwischen der Elbmündung im Süden und der dänischen Grenze im Norden.
Von der Salzwiese zum Priel, von der Düne zur Sandbank - das Wattenmeer bildet den Übergang zwischen Land und Meer. Die Wattflächen werden zweimal täglich bei Hochwasser überflutet. Drei Meter Tidenhub liegen zwischen Hoch- und Niedrigwasser. Die Verbindung zum offenen Meer bilden Priele, die sich wie Flüsse durch Sand und Schlick schlängeln. Zweimal täglich trifft der Meeresgrund den Horizont: Das Niedrigwasser legt Wattflächen voller Würmer, Muscheln und Schnecken frei – ein gedeckter Tisch für Vögel. Im Spätsommer und Herbst nutzen vier Millionen gefiederte Gäste die Watten, Salzwiesen und Sände des Nationalparks als Futterstelle oder zum Ausruhen.