Der Park liegt im Hinterland des Tigullio und schützt eines der schönsten und bedeutendsten Gebiete des ligurischen Apennins. Das Gebiet ist über 3000 ha groß und umfasst drei Täler, Val d'Aveto, Val Graveglia und Valle Sturla, die sich durch besondere Eigenschaften wie Hochgebirgslandschaften, Weiden und Buchenwälder (Val d'Aveto), Wiesen, Kastanienhaine und Haselnusssträucher, Gemüsegärten und Olivenhaine (Valle Sturla) sowie ländliche Landschaften mit Olivenhainen, Weinbergen und Bergwerken (Val Graveglia) auszeichnen.
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Val d'Aveto ist von Bergen umgeben, die das Tal vor äußeren Einflüssen schützen und von den umliegenden Gebieten isolieren.
Valle Sturla ist ein typisch ligurisches Tal, das vom Gebirgskamm aus auf einer Höhe von über 1000 m in Richtung Meer abfällt. Es hat Weiden, Kastanienwälder, Haselnusssträucher, Gemüsegärten sowie Olivenhaine zu bieten - bis hin zum Wildbach Lavagna in der Nähe der Strände des Tigullio.
Val Graveglia hat eine besondere Geschichte. Durch bedeutende Bewegungen in den diversen geologischen Epochen kam es zur Entstehung der Felsen, welche heute das Tal kennzeichnen, sowie zu besonderen Formationen, die das Erdreich mit seltenen Mineralien bereichert haben.
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Die heutige Landschaft des Naturparks ist das Ergebnis großer Bewegungen und Ereignisse, die mit den Vereisungen verbunden waren. Die höchsten Gipfel im Naturpark, Aiona und Penna, bestehen aus Ophiolithen, die auch grüne Steine genannt werden. Es handelt sich dabei um Gesteine unterschiedlicher Natur und Herkunft, wie z.B. Peridotit, Serpentinfels, Gabbro oder Basalt, die sich auf dem Grund des antiken ozeanischen Beckens im ligurisch-piemontesischen Ozean herausgebildet haben.
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Im Laufe der Jahrhunderte hat der Mensch dieses Territorium stark geprägt und bestimmte Naturräume geschaffen, um Land bestellen und Vieh züchten zu können. Deswegen findet man im Naturpark Wiesen, Weiden, Kastanienwälder und Haselnusssträucher vor.
Auch die Wälder wurden verändert, da der Mensch nützliche Pflanzenarten bevorzugte. So sind Buchenwälder, Eichenwälder, Mischwälder aus Weissbuche und Blumenesche sowie kleine Waldabschnitte am Flussufer aus Weiden und Erlen entstanden.
Dank der außerordentlichen Vielfalt an Naturräumen, Substraten und Mikroklimata besitzt unser Park solch einen unvergleichlichen Vegetationsreichtum.
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Im Parkgebiet stehen auch sogenannte "Denkmalbäume", die nach Regionalgesetz 4/1999 als lebende Denkmäler geschützt werden. Unter den jahrhundertealten Exemplaren sind Folgende aufzuzählen: Die Zypresse von Borzone, der Kastanienbaum von Poggio (in Borzonasca) und die Riesensequoie in Allegrezze (Gemeinde S. Stefano d'Aveto). Die Buche des Monte Zatta (Gemeinde Mezzanego), die auch als Faggio 40 bekannt ist und 2005 wegen Pilzbefalls gefällt werden musste, ist heute am Boden liegend in ihrer ganzen Größe sichtbar. Vor kurzem ist auch die (Flaumeiche) Roverella di Gòsita (Gemeinde Ne) nach anhaltendem Schlechtwetter umgestürzt. Im Naturpark gibt es noch weitere "Denkmalbäume", die im offiziellen Verzeichnis der Region aber nicht eingetragen sind; darunter befinden sich der sogenannte Elefant, ein großer Kastanienbaum in der Nähe von Zanoni, die "Säulen des Herkules" (Colonne di Ercole) und der "Waldkönig" (Re della Foresta), riesige Buchen im Foresta delle Lame.
Die große Vielfalt an Naturräumen hat die Erhaltung einer artenreichen Fauna begünstigt. Die Tierart von größerer Bedeutung ist sicherlich der Wolf, der seit Kurzem in den Tälern des Naturparks auf Grund einer Wiederbesiedlung vorzufinden ist. Der Wolf hat auch unterschiedliche ligurische Ortschaften der Alpen kolonisiert. Da dieses Tier eine besondere Faszination ausübt, stellen Beobachtungen und Ausflüge auf seinen Spuren die begehrtesten touristischen Aktivitäten im Park dar.
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Artefakte aus Kieselstein werden heute im Archäologischen Museum in Chiavari aufbewahrt. Archäologische Forschungen, Pollenuntersuchungen und das Vorhandensein von subfossilen Tannenstämmen auf dem Grund des Sees "Lago degli Abeti" haben Licht in die vorrömische Epoche gebracht. Die ersten Bewohner des Naturparks waren demnach Stämme aus der Talsohle, die schon seit der Mittelsteinzeit vor über 7000 Jahren auf den Bergen mit reichem Wildbestand jagten. Später, vom Ende der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit, jagten hier andere Volksstämme, die die üppigen Tannenwälder in Brand setzten, um Weiden für das Vieh daraus zu machen. Dies beweist den Ursprung der Viehzucht vor 4000 Jahren, welche heute noch in dieser Gegend verbreitet ist.
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Neben den berühmten Denkmälern Schloss Malaspina in S. Stefano d'Aveto aus dem 12. Jahrhundert und der Abtei in Borzone, die dem Heiligen Andreas geweiht ist, sollte man auch andere architektonische Werke erwähnen, wie beispielsweise die Glockentürme in Val d'Aveto (Cabanne, Rezzoaglio, Magnasco), die Ruinen des Klosters in Villa Cella, einer der ältesten Kirchen der Gegend, und andere religiöse Gebäude aus dem Mittelalter oder der Barockzeit, z.B. die Kirche in Allegrezze aus dem 15. Jahrhundert.
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Rete Natura 2000 ist ein europaweites ökologisches Netz zur Erhaltung von Naturräumen sowie Tier- und Pflanzenarten in Gebieten von besonderer naturwissenschaftlicher Bedeutung. Unter diesen Gebieten findet man die GGB-Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. Die Gründung dieses Netzes ist von der EG-Richtlinie Nr. 43 aus dem Jahre 1992, die als Habitat Richtlinie bekannt ist, vorgesehen, welche auf die Erhaltung der Biodiversität innerhalb der Europäischen Union abzielt. Der italienische Staat hat zur Gründung des Rete Natura 2000 mit einem spezifischen Projekt beigetragen. Im Rahmen dieses Projektes hat die Region Ligurien 124 GGB's innerhalb ihres Territoriums gegründet. Diese große Anzahl an Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung hängt von den vielen vorhandenen Naturräumen ab, die eine außerordentliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten mitbringen und Ligurien zu einem der reichsten Gebiete Europas machen, was die Biodiversität betrifft.
Die Bereiche des Netzes Natura 2000, die ganz oder teilweise im Parkgebiet liegen, sind Folgende:
Die Parkverwaltung ist für die Erhaltung der Naturräume sowie Tier-und Pflanzenarten in den GGB's auch außerhalb seiner Grenzen zuständig.
In Zukunft werden die GGB's des Naturparks auch außerhalb seiner Grenzen durch einen spezifischen Verwaltungsplan geschützt, welcher von der Parkverwaltung entworfen wurde.