Dieses faszinierende Fenster auf der Gola dei Frasassi, das im 13. Jahrhundert als Grocta Traforata bekannt war, ist das Relikt einer alten Höhle, welche einmal viel ausgedehnter war und von der Auflösung der Felsenwände nach und nach abgerissen wurde.
Ein oberer Eingang führt in einen Tunnel, welcher ins Gewölbe des großen natürlichen Bogens mündet. Bei der Basis des Eingangs verzweigen sich zahlreiche Tunnels, welche oft miteinander verbunden sind: Sie sind die Bruchstücke eines unterirdischen Labyrinths, welches nun fast völlig vom Sonnenlicht enthüllt wird. Unten, auf den abschüssigen Geländen, die in die Schlucht von Frasassi herabstürzen, befinden sich die Eingänge zahlreicher Höhlen. Um die Bedingungen zu verstehen, die zur Entstehung des Foro degli Occhialoni brachte, braucht man die geologische Uhr nachzustellen, bis zur Zeit, als der Fluss Sentino in eine sehr kleinere Schlucht floss. Auch das Aussehen der umliegenden Reliefs und Täler war verschieden. Die Beschaffenheit der Grotten, die Anwesenheit von Sedimenten und deren Typologie, sind sehr wichtige Eigenheiten zur Rekonstruktion der Entwicklung der Landschaft durch die Erdzeitalter