Das orientierte Naturreservat Onferno, das sich im Hinterland der Provinz von Rimini befindet, wurde 1991 gegründet, und jetzt erstreckt sich auf einer Oberfläche von 274 Hektar in der Gemeinde von Gemmano.
Herz des Reservats ist die Formation aus Gips und Selen, wo das tausendjährige Fließen von unterirdischen Wässern, zur Entstehung der Grotten von Onferno führte. Die wichtigste Höhle, mit einer Länge von 700 m und einer Tiefe von 70 m beherbergt die größte Kolonie von Fledermäusen der ganzen Region: Sie besteht aus mehr als 8.000 Exemplaren, welche zu sieben unterschiedlichen Arten gehören, darunter die Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersii), die für gefährdet in ihrem ganzen Gebiet gehalten wird.
Vom Gewölbe des Quirina Saals lehnen sich regelmäßige kegelförmige Auswüchse hinaus - die sogenannten "mamelloni" - welche unter den schönsten und größten Europas sind. Auf dem Gipsaufschluss erhebt sich das alten Dorf von Onferno, das im Altertum "Inferno" (Hölle) genannt wurde, wegen der Anwesenheit der Grotten, die einem Volksglaube nach bis zu diesem dunklen Ort führten. 1800 ersetzte der Bischof von Rimini diesen Name mit dem aktuellen Name.
Das Schutzgebiet umfasst auch die steilen Felsenwände aus Sandstein der Ripa della Morte, die anliegenden Badlands, die Wälder und die typischen bestellten Zonen dieses südlichen Teils Romagnas zwischen San Marino und Montefeltro.
Unter Tonen, Sandsteinen und Gipsaufschlüssen
Die Reihe von Schichten der Ripa della Morte entlang, wo sich sowohl die Tonen der Badlands als auch die steilen Felsenwände meistens aus Sandstein befinden, entstand aus der Sedimentation tonhaltiger und sandiger Materialien in einer wenig tiefen Meeresumwelt während dem mittleren und oberen Pliozän (vor 3 bis 1,5 Millionen Jahren). Der kleine und abgeschiedene Gipsaufschluss von Onferno stellt ein Zeugnis der komplexen Erdbewegungen dar, welche im Laufe der letzten Ereignisse der Gebirgsbildung in Apennin, eine ausgedehnte Decke von heterogenen Materialien in die Sektoren der Romagna zwischen den Tälern des Conca und Marecchia trugen (die sogenannte "coltre della val Marecchia", bzw. "Decke des Tals Marecchia"). In die Tonen findet man viele unterschiedliche Teile, darunter der selenhaltige Teil von Onferno: unter den am meisten ausgedehnten Teilen stechen Sasso Feltrio und der kalkhaltige Felsen von S. Marino hervor.
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Um die Gipsaufschlüsse herum
Die interessantesten Vegetation des Reservats ist mit den Gipsaufschlüssen und den Zonen verbunden, die vom unteriridischen Karst-System charakterisiert sind.
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Das gewöhnliches Stachelschwein und die anderen Säugetiere
Onferno ist von einer typischen Fauna der Hügel zwischen Romagna und Montefeltro charakterisiert. Unter den kleinen Säugetieren sollte man nicht vergessen, die Anwesenheit der Apenninische Spitzmaus zu erwähnen: Man dachte, dass diese Tierart nur in die Gebirge lebte.
In den Wiesen und in den bestellten Ländern befinden sich der Europäische Maulwurf und das Microtus savii, und in den Wäldern findet man die Waldmaus und die Rötelmaus. Unter den Sträuchern nisten die Igel und die Haselmaus.
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