Mit seinen 180 km an Küste hat der Archipel einige der bekanntesten und faszinierendsten Strände des Mittelmeers. Dazu gehören insbesondere der Rosa Strand und der Cavaliere in Budelli sowie die Strände von Cala Coticcio, Relitto in Caprera, von Cala Corsara und von Cala Granara in Spargi.
Die Einbuchtungen und kleinen Buchten verleihen der Landschaft Charakter und bilden unzählige natürliche, bewegte Ankerpunkte, was für die Schiffsfahrer auch unter besonderen Navigationsumständen eine gewisse Sicherheit bedeutet. Auch die Farben an den Buchten und Einbuchtungen haben die Welt dieses Archipels berühmt gemacht, besonders den Madonnenhafen, die Cala Corsara, den Strand von Cala Lunga in Razzoli, Santa Maria, und die Cala Coticciu.
Die Inseln des Archipels sind das Ergebnis von geologischen Prozessen, die mit der erkinischen Orogenese am Ende der paleozoischen Ära begannen. Es handelt sich um eine Aufeinanderfolge von langen Momenten der Kontinuität, die von revolutionären Phasen der marinen Regressivität in der mesozoischen und tertiären Ära abgewechselt werden, mit tektonischen Phänomenen der Erhebung und Senkung der gesamten Region. Bezeugungen hierfür stellen Erhebungen in Inselberg-Form, in Thor-Form, und terrassierte Oberflächen dar.
Die 62 Inseln und Inselchen, die den Archipel bilden, bedecken eine Fläche von 5.134 ha. Das Meer erstreckt sich auf 15.046 ha. Der Nationalpark umfasst mit dem Land und dem Meer 20.180 ha. Die Küste ist 180 km lang. La Maddalena ist die Mutterinsel und die Hauptstadt des gleichnamigen Archipels. Auch kann sie als Tor zum Archipel bezeichnet werden. Sie ist als Einzige unter diesen Inseln bewohnt. Ausgenommen sind allerdings die Ortschaft Stagnali auf der Insel Caprera und die Siedlungen von Santa Maria. Caprera ist auch als die Insel Garibaldis bekannt. Nach La Maddalena ist sie die zweitgrößte Insel des Archipels; doch bleibt sie die Schönste unter ihnen, da sie von außerordentlichen Küsten und Stränden sowie von einer üppigen Flora geschmückt wird. Die Insel Budelli gilt als eine der schönsten Inseln des Mittelmeers und als Symbol für den Parco Nazionale dell'Arcipelago di La Maddalena. Grund hierfür ist die Präsenz von sehr wertvollen Naturstätten, zu denen natürlich auch der Rosa Strand gehört. Die Inseln Razzoli und Santa Maria werden fast komplett durch den Eselspass miteinander verbunden. Die Insel Razzoli liegt nördlicher und beeindruckt mit majestätischen Steinen und Felsen. Diese weisen teilweise Formen auf, die an die Skulpturen von Henry Moore erinnern.
Nibani, Mortorio, Soffi und Camere liegen südöstlich des Archipels gegenüber der Costa Smeralda, und nur wenige Meilen von den bei Nautikern sehr beliebten Porto Cervo und Porto Rotondo entfernt. Die Insel Spargi ist die Größte unter den vier kleineren Inseln des Archipels. Sie ist bekannt für ihre östlich gelegenen Strände. Diese Insel ist von granitischer Natur und reich an Wasser und Vegetation. Sie beherbegt viele geschützte Vogelarten. Cala Corsara, Cala Connari, Cala Granara und viele andere von Granitfelsen umgebenen Einbuchtungen sind ebenfalls nennenswert.
Was den Meeresgrund und die Position innerhalb der Bocche di Bonifacio angeht, so besteht ein starker Hydrodynamismus. Dieser vereint sich mit der geringen Tiefe der Kanäle und den geringen Wasserspiegelveränderungen zu einer extremen Reinheit des Wassers. Die Färbung des Wassers reicht von Türkis über Smaragdgrün und Himmelblau bis zu einem dunklen Blau. Auf dem Grund werden granitische Erosionsformen bewahrt, die während der letzten Vereisung 18 Ka B.P. aufgetreten waren. Diese Kombination von Faktoren ist sehr selten und bedeutet für diese Meereslandschaft weltweite Einzigartigkeit. Was die Meeres-Biozenosen angeht, so stellt die gemäßigte einheimische Fischerei keine Verarmungsgefahr dar. Allerdings hat sich die Situation in den letzten Jahrzehnten auf Grund des wachsenden Touristenflusses, stetiger Anankerungen und durch unkontrollierte Sportfischerei dennoch verändert.
Der Rosa Strand, ein unvergängliches Mythos. Er befindet sich im Südosten der Insel Budelli im Archipel von La Maddalena und verdankt seinen Namen seiner typischen korallrosa Farbe. In Wirklichkeit hängt dies vom Vorkommen der Miniacina miniacea-Kalkschalen auf dem Küstenstreifen ab, Foraminiferen, deren Habitat die Rhizomen der Seegraswiesen (Posidonia oceanica) sind, die wichtigsten Phanerogamen des Mittelmeers.
Man kann ihn wie ein Kunstwerk bewundern, wie ein echtes Meisterwerk der Natur, ohne jedoch den Sandstrand zu betreten und ohne im Meer zu schwimmen.
Der Hundestrand von Caprera wird zur Zeit von Freiwilligen des Verbands Associazione Arvepana Onlus verwaltet, die sich sowohl um die Kontrolle des Strands kümmern als auch Wasserschalen, Sonnenschirme, Hundeduschen und Hundekot-Beutel zur Verfügung stellen.
Der Doggie Beach ist von 9.00 bis 19.00 Uhr durchghend geöffnet. Die Service-Leistung wird unentgeltlich erbracht.
Ab dem Ende des 18. Jh. hat die so zentrale Lage von La Maddalena im Mittelmeer ihr ein unentrinnbares Schicksal als militärisches Objekt auferlegt. Es wurde eine Reihe militärischer Anlagen errichtet, die zunächst auf der Mutterinsel und der Insel Santo Stefano verteilt waren und erst seit Ende des 19. Jh. auf dem restlichen Archipel La Maddalena.
Bedeutende Batterien wurden geschaffen wie: Opera Nido d'Aquila, Opera Punta Tegge, der Landeplatz von Punta Sardegna, Opera Punta Rossa, Opera Capo Tre Monti, und die umliegenden Anhöhen: Opera Guardia Vecchia, Opera Colmi, Opera Trinita, Opera Punta Villa.
Die Qualität des Granits hat besonders in La Maddalena in der Ortschaft Cava Francese und in Santo Stefano eine wichtige Aktivität ins Leben gerufen und über die Jahrhunderte verfeinert. Einheimische Granitmanufakte wurden in die ganze Welt exportiert. Die ältesten Gruben sind aus ökologischer Sicht wieder hergestellt worden, während die aktuelleren Gruben eher etwas vernachlässigt wirken, auch wenn sie nicht mehr genutzt werden. Dennoch haben sie eine starke Wirkung auf die Landschaft. Diese Gebiete gehören zu dem Territorium innerhalb der Grenzen des sardischen Parks "Parco Geominerario Storico Ambientale della Sardegna", der kürzlich als Unesco Erbe anerkannt wurde.
In einem der weltweit verlockendsten Meere sind die Inseln des La Maddalena Archipels verteilt. Erst ab der Mitte des 7. Jh. ergriff eine kleine Hirtenkolonie aus dem nahen Korsika Besitz von dem Archipel und ließ sich überwiegend auf der Mutterinsel von La Maddalena nieder. Bis dahin waren die Inseln noch unbewohnt. Die einzigen wahrscheinlichen Präsenzen innerhalb des Archipels gehen auf die Militärstationen des alten Roms zurück. Auch gab es auf der Santa Maria Insel im 3. Jh. ein Mönchskloster. Ansonsten wurden die Inseln des Archipels vor der Ankunft der korsischen Hirten höchstens von barbaresken Piraten für ihre Überfälle genutzt. Im Zentrum des Mittelmeers und der Interessen des gesamten Seeverkehrs gelegen, ist der Archipel durch Schriften der wichtigsten Autoren, Filmemacher und Persönlichkeiten der Geschichte aufgewertet worden. Sie haben auf diesen Inseln ein unauslöschbares Zeichen hinterlassen.
La Maddalena wird seit wenig mehr als 230 Jahren bewohnt. Diese Inseln am Grund der Bocche di Bonifacio waren schon in der Antike bekannt. Dies wird von archäologischen Untersuchungen und von der Mythologie bezeugt. Wir müssen uns des römischen Schiffes Spargi erinnern, welches ein wichtiges Beispiel für archäologische Funde aus der Unterwasserwelt des Parks ist. Bereits in der Antike zogen die bedeutendsten Schiffe der Welt durch diese Gewässer.